Handy-Wasserschaden beheben – So geht’s!

Handy-Wasserschaden? Dann sollte man versuchen, das Handy zu trocknen. Allerdings nicht so wie im Bild.

Handy-Wasserschaden? Dann sollte man versuchen, das Handy zu trocknen. Allerdings nicht wie hier im Bild.

Handy ist Wasser gefallen? Du hast eben noch schnell mit dem iPhone im Internet gesurft, bist dann ins erfrischende Nass gehüpft – und dann festgestellt, dass das schicke iPhone noch in der Tasche der Badehose steckte? Sehr ärgerlich. Und teuer, wenn das Smartphone mit Handy-Wasserschaden nicht mehr funktioniert. Aber vielleicht lässt es sich ja retten? Hier gilt das Prinzip Hoffnung. Und: Schnelles Handeln hilft. Wie man vorgehen muss, um sein Handy vielleicht noch zu retten, steht in dieser Anleitung.

Handy schnell aus dem Wasser fischen

Das Handy ist im Klo, im Swimming Pool oder im Gartenteich gelandet? Da ist eine schnelle Reaktion gefragt, um das Handy zu retten. Die Chancen, dass es den Tauchgang überlebt hat, stehen dann gar nicht so schlecht.

  • Smartphone aus dem Wasser holen und sofort ausschalten!
  • Das Handy an einen trockenen Ort legen, am besten auf ein paar trockene Tücher.
  • Auf keinen Fall versuchen, das Handy anzuschalten! Sonst droht ein Kurzschluss.

Akku entfernen, Speicherkarten retten

Jetzt heißt es: Stromzufuhr vom Handy trennen, um einen Handy-Wasserschaden zu verhindern. Und selbst wenn das Handy mit einem Wasserschaden defekt ist: Wertvolle Daten, die auf der SIM-Karte oder auf einer Speicherkarte stecken, überstehen einen Tauchgang oft unbeschadet.

  • Handycover entfernen und den Akku entnehmen.
  • Außerdem SIM-Karte und (Micro-SD)-Speicherkarte  entfernen. Akku und Karten auf ein trockenes Tuch legen und vorsichtig trockentupfen.
  • Der Akku lässt sich allerdings nicht bei allen Smartphones entnehmen, bei einigen Handys ist der Akku fest verbaut. In dem Fall: Handy soweit es geht abtrocknen und auf ein Tuch legen.

Handyhülle und weitere Kleinteile entfernen

Wenn das Handy von einer Schutzhülle umgeben war, diese entfernen. Wahrscheinlich war dies schon nötig, um den Akku zu entnehmen. So lässt sich noch mehr Wasser aus dem Handy saugen.

  • Nun das Handy vorsichtig bewegen, sodass das Wasser aus dem Gehäuse läuft.
  • Mit einem Tuch das Handy vorsichtig trockentupfen, überall, auch im Akku-Fach. Küchenkrepp ist gut geeignet, weil es sehr saugfähig ist. Damit gelangt man auch in kleinere Ritzen und Spalten des Handys, um die Feuchtigkeit zu entziehen.

Handy an der Luft trocknen lassen

Man sollte sichergehen, dass sich kein einziger Wassertropfen mehr im Handy befindet. Denn diese können die empfindlichen Elektroteile beschädigen, wenn das Handy eingeschaltet ist. Also gilt es, sämtliche Feuchtigkeit aus dem Handy zu bekommen. Und da braucht man vor allem eines: Geduld.

  • Das Handy an einen trockenen und geschützten Ort legen, und zwar auf ein trockenes Tuch.
  • Mehrere Tage warten, mindestens 48 Stunden, am besten noch länger. In der Zeit verdunstet das Wasser, das Handy hat Zeit zum Trocknen.
  • Nachhelfen lässt sich mit speziellen Trockenbeuteln: Ein darin enthaltenes Granulat entzieht der Luft die Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass das Handy schneller trocknet. Ein Farbindikator zeigt an, wenn das Handy komplett getrocknet ist. Kosten: ab zehn Euro.

Hitze vermeiden – Finger weg von Fön, Backofen oder Mikrowelle

Handys mögen keine Hitze. Temperaturen über 40 Grad können schon zu viel sein für die empfindliche Elektronik und einen irreparablen Schaden verursachen. Daher gilt:

  • Das Handy nicht zum Trocknen in die Sonne legen! Direkte Sonneneinstrahlung kann das Handy zu sehr erhitzen und beschädigen.
  • Das Handy zum Trocknen nicht auf die Heizung legen. Zu warm.
  • Das nasse Handy nicht mit dem Fön trocknen.
  • Nicht versuchen, feuchte Smartphones im Backofen zu trocknen.
  • Handy nicht in die Mikrowelle legen – sonst kann man danach nicht nur das Handy, sondern höchstwahrscheinlich auch die Mikrowelle wegschmeißen.

Handy-Wasserschaden? Reis hilft nicht!

Auch schonmal davon gehört, dass man das Handy einfach in einen Beutel Reis packen sollte, um es vor einem Handy-Wasserschaden zu retten? Das ist Quatsch! Wenn das Handy ins Wasser gefallen ist, dann hilft Reis nicht. Man schaue sich nur mal an, was passiert, wenn man Reiskörner in einen Salzstreuer legt. Richtig: nichts. Der Reis bleibt, wie er ist, er nimmt kein Wasser aus der Luft auf. Reis quillt nur auf, wenn er direkt von Wasser umgeben ist. Und so nass sollte das Handy eigentlich nicht mehr sein, wenn man es bereits abgetrocknet hat. Darum bitte beachten:

  • Man kann sein Handy zum Trocknen in eine Schüssel Reis legen. Nur: Es bringt nichts!
  • Wer sein Handy zum Trocknen in einen Beutel Reis legt und diesen Beutel auch noch luftdicht verschließt, der schadet seinem Handy vermutlich mehr, als dass er ihm hilft. Der Reis entzieht der Luft das Wasser nicht, und das Wasser kann nicht verdunsten, weil die Tüte luftdicht verschlossen ist. Also bleibt das Wasser in der Tüte – und einiges davon wohl auch im Handy.

Handy trocken? Akku einlegen, Handy einschalten

Nach einer Wartezeit von mindestens 48 Stunden wartet nun die bange Frage: Funktioniert das Handy noch, wenn es ins Wasser gefallen ist? Um das herauszufinden, macht man Folgendes:

  • Akku wieder ins Handy legen.
  • Handy einschalten.
  • Wenn das Handy nun funktioniert, kann man sich freuen.
  • Wenn das Handy nicht funktioniert, hat man noch eine Option: Akku wieder raus, Handy ans Ladekabel anschließen, Handy einschalten.
  • Wenn es dann anspringt, ist nur der Akku defekt und sollte ausgetauscht werden.

 

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